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Verbraucherzentrale: Experten warnen vor Supermarkt-Apps
Die deutschen Supermärkte und Discounter liefern sich zurzeit ein erbittertes Kopf-an-Kopf-Rennen um die Gunst der Kunden.
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INHALTSVERZEICHNIS
Verbraucherzentrale: Die deutschen Supermärkte und Discounter liefern sich zurzeit ein erbittertes Kopf-an-Kopf-Rennen um die Gunst der Kunden. Die mobilen Apps der Einzelhändler bieten aktuelle Sonderangebote, Rabatte, Boni und nützliche Funktionen wie Einkaufslisten. Im Gegenzug sammeln und analysieren die Apps aber auch kräftig Daten, erstellen Kundenprofile und spielen personalisierte Werbung aus.
Die Verbraucherzentrale hat sich die mobilen Anwendungen der wichtigsten Anbieter genauer angeschaut und kommt zu gemischten Ergebnissen: Die Vorteile der Bezahlfunktionen und Sonderangebote wird sich mit der Preisgabe persönlicher Daten erkauft. Die Erstellung von Nutzungsprofilen ermöglicht eine Analyse des Konsumverhaltens, was zumeist in personalisierter Werbung resultiert. Die Datenschutzeinstellungen der Apps sollten daher sehr genau um Auge behalten und gegebenenfalls angepasst werden.
Verbraucherzentrale sieht Supermarkt-Apps nicht durchweg positiv
Edeka mit Netto, Rewe mit Penny, Aldi Süd und Nord, sowie Lidl mit Kaufland dominieren zurzeit den deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Alle Händler bieten eigene Supermarkt-Apps für mobile Endgeräte an. Nutzer können aktuelle Prospekte, Angebote und Rabatte direkt auf iPhones & Co. erhalten und zudem Einkaufslisten erstellen. Oftmals angebotene Lockmittel sind Rabatte, exklusive Coupons, Gewinnspiele oder das Sammeln von Bonuspunkten. Jeder Supermarkt hat sein eigenes Bonus- oder Vorteilsprogramm. Einige bieten direkte Preisnachlässe, wenn Kunden mit der App bezahlen.
So steht bei vielen Produkten im Regal ein vergünstigter Extra-Preis „Nur über App“, den Interessierte nur bekommen, wenn sie die Bezahl-App nutzen. Viele Apps bieten statt dem Papier-Bon einen digitalen eBon an. Der Bonus-Riese Payback bietet mit Payback Pay eine mobile Version der Plastik-Rabattkarte an, mit der Nutzer bezahlen und an dem Bonusprogramm teilnehmen können. Rewe nutzt neuerdings mit „Rewe Bonus“ ein eigenes Bonusprogramm, bei dem keine Punkte gesammelt, sondern Guthaben direkt in der App angesammelt werden kann. Dagegen hat Edeka in seinen Märkten sowie beim Discounter Netto das Punktesammeln mit Payback eingeführt.
Edeka mit Netto, Rewe mit Penny sowie Lidl mit Kaufland dominieren
Die beteiligten Unternehmen haben sich mehr als zehn Jahre schwer mit mobilen Apps getan, und blasen nun seit einigen Monaten zum Frontalangriff. Das Ziel ist klar definiert: Kunden sollen maximal an das entsprechende Unternehmen gebunden werden. Gezielt ausgespielte Werbung soll die Kunden in die Filialen locken, wo sie dann möglichst viel Geld ausgeben. Alle Händler betonen, dass sich ihre Vorteils- und Bonusprogramme lohnen. Doch wie groß die durchschnittliche Ersparnis tatsächlich ist, bleibt ungewiss – vermutlich wird sie sich eher im recht kleinen Prozentbereich bewegen.
Das Bezahlen per Handy-App an der Kasse funktioniert unter anderem mit QR-Codes. Die Vorgehensweise gleicht dem Scannen eines Strichcodes auf der Ware, der ein Signal an die Supermarktkasse sendet. Nur, dass der Abrechnungsvorgang direkt über die Supermarkt- oder Payback-App auf dem Smartphone abgewickelt wird. Supermarkt-Apps können nicht nur QR-Codes zum Bezahlen nutzen. Manche verwenden einen klassischen Strichcode oder einen einfachen Zahlencode, der zur Identifizierung von Kunden dient. Die Verbraucherzentrale rät Kunden unbedingt, den Kassenbon unmittelbar nach dem Einkauf zu kontrollieren. Wurden alle Artikel korrekt abgerechnet und etwaige Rabattaktionen oder Punktegutschriften berücksichtigt?
Bezahlen mit Supermarkt-Apps geht in der Regel leicht von der Hand
Das Bezahlen mit Supermarkt-Apps geht in der Regel leicht von der Hand. Kunden müssen sich die gewünschte App zunächst aus dem jeweiligen App Store herunterladen und dann ein Zahlungsmittel wie Girokonto oder Kreditkarte angeben. Weiterhin hinterlegen sie ihre persönlichen Angaben wie Name, Geburtsdatum sowie Ihre Kontodaten in den Apps und geben die Einwilligung, die Beträge für ihre Einkäufe abzubuchen. Auch Kreditkartennummern können in den meisten Fällen hinterlegt werden.
Die Zahlungsfunktion kann mit Hilfe des Schiebereglers ein oder ausgeschaltet werden. Beim Bezahlen an der Kasse aktivieren die Kunden die App und bestätigen die Zahlung gegebenenfalls mit der PIN, dem Fingerabdruck oder per Face-ID. Die Verbraucherzentrale weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass in den Datenschutzeinstellungen der Apps zumeist auch die Erlaubnis erteilt beziehungsweise verwehrt werden kann, unaufgefordert weitere Informationen, Sonderangebote oder Rabatte zu erhalten. Kunden, die dies nicht wollen, sollten sich vergewissern, ob sie die entsprechenden Einstellungen nicht deaktivieren können.
Daten sind bares Geld wert – und werden umfangreich ausgewertet
Nutzer von Discounter-App gewähren den Händlern mitunter erstaunlich tiefe Einblicke in ihr Leben. Die Apps bitten zwar in der Regel um eine Einwilligung, das Einkaufsverhalten auswerten zu dürfen, die zumeist umfangreichen Teilnahmebedingungen und Datenschutzhinweisen sind aber oftmals eher verwirrend als nützlich. Kunden sollten sich dennoch darüber bestmöglich informieren, wozu ihre persönlichen Daten verwendet werden.
Damit sind nicht nur Angaben zu Geburtsdatum, Wohnanschrift, E-Mail-Adresse und Telefonnummer gemeint, sondern auch Informationen dazu, wann und wo was eingekauft wurde. Anwender können zusätzlich zustimmen, dass die Daten für personalisierte Werbung und werbliche Marktanalysen verwendet wird. Wer Payback-Punkte sammeln möchte, soll auch seinen Standort freigeben. Für werbliche Marktanalysen oder personalisierte Werbung können Daten auch an Analyse-Unternehmen ins Ausland gehen, um individuelle Angebote zu schnüren. Mit diesen Daten wollen die Handels-Unternehmen Rückschlüsse auf die persönliche Situation ziehen – und diese per Werbung ausnutzen.
Quellenangabe: Verbraucherzentrale
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