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Studie: Deutsche Jugendliche und die Nutzung digitaler Medien
Corona-Pandemie, Lockdown und Social Distancing lassen das Internet boomen.
Studie: Corona-Pandemie, teilweiser Lockdown und Social Distancing lassen das Internet boomen. Online-Händler wie Amazon verzeichnen Rekordumsätze, Anbieter von Browsergames haben mehr neue Spieler als jemals zuvor und Betreiber von Online-Glücksspielen gewinnen mehr Neukunden als sie Willkommensboni verteilen können. Was die einen erfreut, erfüllt andere mit Sorge. Prof. Dr. Andrea Kleeberg-Niepage von der Universität Flensburg hat daher im Rahmen der 32. Jahrestagung des Fachverbandes Glücksspielsucht e.V. die Nutzung digitaler Medien aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen erläutert.
Die Universität Flensburg hatte anlässlich eines Forschungsprojektes zu Zeiten des ersten Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020 eine Umfrage mit 500 Schülerinnen und Schülern im Alter von 12 bis 20 Jahren durchgeführt. Zentrale Aspekte der Studie zur Digitalisierung seien gewesen, die Perspektive von Jugendlichen sichtbar zu machen und Anregungen zu entwickeln, wie Erwachsene als Teil der Non-Digital-Generation diese Sichtweise besser verstehen könnten. Gefragt worden sei unter anderem nach den Gefühlen, die mit der Mediennutzung verbunden seien und welche Rolle die Medien insbesondere in der Corona-Zeit gespielt hätten.
Die Ergebnisse sind bemerkenswert: 92,5 Prozent der Jugendlichen gaben an über ein Smartphone zu verfügen. 98 Prozent der Befragten erklärten, dass sie zudem Zugang zu Desktop Computern, Laptops, Notebooks oder Tablets haben würden. Zum Thema Nutzungszeiten antworteten sie, dass diese bei Smartphones durchschnittlich bei 3,3 Stunden pro Tag und bei 2,3 Stunden bei Computern liegen würden. Fernseher und Spielkonsolen wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Befragung hat weiterhin ergeben, dass Mädchen mehr Zeit mit dem Smartphone verbringen, während sich Jungen bevorzugt mit dem PC beschäftigen.
Smartphones und Tablets werden von Jugendlichen bevorzugt zur Kommunikation genutzt. Der Umfrage zufolge werden sie aber auch zur Recherche und somit als Hilfsmittel bei den Hausausgaben verwendet. Weitere Einsatzgebiete seien soziale Netzwerke und Spiele. Bei der Frage nach Gründen für die Internetnutzung am PC habe der größte Teil der Befragten schulische Aufgaben angegeben. Es folgten die Beschäftigung mit sozialen Netzwerken, Unterhaltung, Kommunikation und Nachrichten. Interessant, so Prof. Dr. Kleeberg-Niepage, sei der Aspekt, dass Jugendliche aus potenziell sozial benachteiligten Milieus deutlich längere Nutzungszeiten am Smartphone angegeben hätten.
Ein Großteil der Jugendlichen ist der Auffassung, dass digitale Medien das Leben künftig stark beeinflussen werden. Viele der Befragten sind der Überzeugung, dass das Smartphone viele Aspekte des Lebens vereinfachen würde. Als Beispiele wurden Bezahlvorgänge oder das Aufrechterhalten von Kontakten. Kritische Überlegungen gab es allerdings ebenfalls.So habe ein 15-jähriger Jugendlicher angegeben, dass man verlerne, mit Menschen in der Realität zu kommunizieren. Zudem werde man durch Smartphones mit zahlreichen unwichtigen Dingen konfrontiert und massiv abgelenkt. Die Befragung der Universität Flensburg hat somit Erkenntnisse zu Tage geführt, die bei Jugendlichen ebenso vorhanden sind wie bei Erwachsenen.
Menschen ab einem Alter von 18 Jahren werden ebenso von Smartphones und Tablets abgelenkt, wie es bei Kindern und Jugendlichen der Fall ist. Die Nutzung der Geräte unterscheidet sich allerdings. Soziale Medien sind sicherlich auch Thema, dennoch werden aktuelle Nachrichten, Verkehrsmeldungen und andere wichtige Informationen sowie Unterhaltung im Vordergrund stehen. Moderne Unternehmen haben dies verstanden und bieten entsprechende Angebote im Internet an. Dabei kann es sich unter anderem um Browsergames oder Online-Casinos handeln. Wachstumsmärkte, die seit Jahren einen Boom erleben, der durch die Corona-Pandemie noch verstärkt wird. Die Bandbreite der Angebote ist nahezu unüberschaubar.
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