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Mobile Gaming: Handy- und Tablet-Games ziehen Massen an
Markt für Handy- und Tablets-Spiele hat durch die Corona-Pandemie einen enormen Zuwachs erfahren.
INHALTSVERZEICHNIS
Mobile Gaming ist nicht mehr aufzuhalten. Der Markt für Handy- und Tablets-Spiele hat durch die Corona-Pandemie einen enormen Zuwachs erfahren. Unternehmen können diese Entwicklung durch In-Game-Advertising für ihre Zwecke nutzen. Spiele als Gewinner der Coronakrise: Quarantänemaßnahmen, Social Distancing und Lockdown haben Menschen den Reiz der Online-Spiele entdecken lassen.
Begeisterung für Spiele ist prinzipiell nicht neu, derart massiv wie zurzeit ist die Euphorie aber bislang nie gewesen. Der diesjährige Gaming-Bericht von Facebook sagt aus, dass seit März 2020 alleine in Deutschland 6,5 Millionen neue mobile Spieler hinzugekommen sind. Das bedeutet einen sprunghaften Anstieg des Gaming-Publikums um 25 Prozent. Interessant ist zudem, dass im Vergleich zu erfahrenen Spieler Neueinsteiger mehr Zeit mit ihrem neuen Hobby verbringen.
Handy- und Tablet-Games ziehen Massen an
Bei den beliebtesten Spiele-Kategorien herrscht allerdings Einigkeit: Platz Nummer 1 wird von Rätselspielen eingenommen. Darauf folgen Karten- und Casino-Spiele. Beide können sich außerdem für Simulationsspiele begeistern. Anbieter von Casino-Apps und entsprechenden Webseiten haben umgehend auf die Entwicklung reagiert und ihr Portfolio an Zahlungsmethoden aufgestockt.
Neu im Bereich der mobilen Games ist der Community-Gedanke. Die Mehrzahl der Spieler erlebt ihr Hobby zwar nach wie vor bevorzugt alleine, gemeinsame Erfahrungen in Form von Multiplayer-Games sind jedoch klar im Vormarsch. In-Game-Turniere gewinnen bei neuen Spielern ebenfalls an Zuspruch, was auch für Livestreaming-Events gilt. Das Mobile MOBA League of Legends: Wild Rift ist ein Paradebeispiel für die aktuelle Entwicklung.
Mobile Gaming mit starkem Corona-Zuwachs
Spieler, die auf den Mehrspieler-Modus (Multiplayer) Wert legen, wollen mit anderen Nutzern beim Spielen chatten und somit sozial mit ihnen interagieren. Für Unternehmen kann das eine Chance sein: Sie können sich an den Unterhaltungen in der Gaming Community beteiligen und sich durch hilfreiche Tipps ein Plus an Reputation verschaffen.
Engagierte Spieler nehmen ihr Hobby absolut ernst, daher sollten entsprechend vorbereitete oder geschulte Personen mit der Aufgabe betreut werden. Neue Spieler haben überdies mit 38 Prozent eine höhere Bereitschaft für Games zu zahlen, als vorhandene Spieler, bei denen nur 24 Prozent echtes Geld einsetzen wollen. Grundsätzlich bevorzugen jedoch beide Gruppen eindeutig kostenlose Freemium-Games, die sich mit In-App-Angeboten oder Werbung finanzieren.
Spiele als innovative Marketing-Plattform
„Die Einstellung gegenüber der beworbenen Marke, eine weitere oftmals untersuchte abhängige Variable, wird unter anderem durch einen geringen Schwierigkeitsgrad sowie einen positiven Spielkontext positiv beeinflusst“, führen die Autoren Kristina Klein und René Eppmann in ihrem Buch „Marketing weiterdenken“ aus.
Eine ansprechende interaktive Anzeigengestaltung kann darüber hinaus selbst wie ein Spiel anmuten und auf diese Weise ein immersives Erlebnis erzeugen, wie die Studienautoren von Facebook deutlich machen. Der Gaming-Trend kann von Unternehmen aktiv aufgegriffen werden, indem sie ein sogenanntes „Advergame“ produzieren. Mit der Kombination aus „Advertisement“ und „Game“ lassen sich Produkte und Marken spielerisch bewerben. Passend dazu ist Gamification, die Einbettung spieltypischer Elemente in spielfremde Kontexte, immer gefragter.
Gaming als neue Bestandteil von Marketing
„Der Mix aus faszinierenden Spielerlebnissen, innovativer Technologie, schnellen Produktentwicklungs- und Vermarktungszyklen sowie dem damit einhergehenden Wertschöpfungsprozess führt aus medienökonomischer Sicht zu einer Verortung des Games-Sektors als eigenständige Mediengattung“, fasst Autor Lutz Anderie in seinem Buch „Handbuch Medienökonomie“ zusammen.
Marketer sollten daher Spiele fest in ihren Marketingstrategie verankern. „Gleichzeitig ist die Games-Branche aber auch ein fester Bestandteil der IT-Industrie und liefert hier in erster Linie Impulse, welche die User Experience steigern. Der legendäre Apple-Gründer Steve Jobs war zunächst jahrelang für Atari tätig, den Erfinder des kommerziellen Videogames, bevor er bei Apple die IT-Branche nachhaltig revolutionierte“, erklärt Anderie.
Mobile Spiele – Ausblick in die Zukunft
Wie wird sich Mobile Gaming weiterentwickeln? Ausblicke in die Zukunft sind stets mit Risiken verbunden, es kann jedoch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass die Branche weiter stark wachsen wird. Die Hardware von Smartphones und Tablets wird noch leistungsfähiger werden und damit die Entwicklung immer anspruchsvollerer Spiele ermöglichen. Gleichzeitig wird die Erwartungshaltung der Spieler steigen.
Entwickler, mit kleinen Budgets werden künftig kaum noch eine Chance auf dem Markt haben. Spielestudios und Publisher mit Investoren hingegen, können Heerscharen von Programmierern engagieren und Spiele in einer Qualität entwickeln, wie sie heute noch quasi unvorstellbar sind. Neue Hardware-Technologien wie Augmented Reality und Datenbrillen werden ebenfalls für einen kräftigen Schub in der Branche sorgen.
Crossplay lässt Plattformen zusammenwachsen
Mobile MMORPGs werden oftmals als die Spiele der Zukunft bezeichnet. Das kann durchaus so sein und wird durch den Trend Richtung Mobile bestätigt, der Weisheit letzter Schluss ist dies aber vermutlich nicht. Vielmehr ist es vorstellbar, dass sich Crossplay, also das Spielen auf allen Plattformen durchsetzen wird.
NCSoft ist einer der Pioniere in diesem Bereich und liefert mit der Plattform „Purple“ quasi den Emulator für die mobile Version gleich mit. Eine ebenso interessante wie innovative Vorgehensweise. Das perfekte Mobile MMORPG wird es vermutlich nie geben. Crossplay ist definitiv der Schritt in die richtige Richtung, eine Reduzierung der Pay2Win-Mechanik ebenfalls. Ein Sahnehäubchen wäre eine Erweiterung um Augmented Reality, womit eine Kombination aus MMORPG und realer Welt geschaffen werden könnte. Auch hier würden Marketer eine Fülle neuer Möglichkeiten erhalten.
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