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Grenzwertige Moderation beim Computerspielpreis 2019
Der Computerspielpreis 2019 hat einen faden Beigeschmack.
INHALTSVERZEICHNIS
In Zeiten des florierenden Geschäfts mit Computer- und Handyspielen, sowie des rasanten Wachstums der Entwickler- und Gaming-Szene dürfte man eigentlich erwarten, dass Veranstaltungen wie der Computerspielpreis 2019 nicht nur ernst genommen werden, sondern auch der Förderung von Innovationen, kreativen Köpfen und dem Knüpfen von wichtigen Kontakten dienen.
Vielversprechend war die Gala zum Deutschen Computerspielpreis 2019 mit Gästen wie CSU-Digitalministerin Dorothee Bär und Verkehrsminister Andreas Scheuer allemal – doch Gaming-Liebhaber aller Art mussten sich vor allem in Bezug auf die Moderation der Preisverleihung einiges gefallen lassen.
Humorvolle oder doch eher beleidigende Moderation?
Eingesetzt wurde die TV-Moderatorin Ina Müller als Moderatorin zur Verleihung diverser Preise. Gibt man öffentlich zu, sich mit Computerspielen und heutigen Möglichkeiten nicht allzu gut auszukennen, ist dies auch unter Gaming-Liebhabern im Grunde kein Problem – denn in diesem Fall kann trotzdem eine gute, anregende und vor allem angenehme Moderation geliefert werden.
Verantwortlich für ein allerdings sehr ungute Gefühl bei den Preis-Empfängern und Anwesenden: Der zur Hautfarbe zweier Entwickler und die damit einhergehende Anspielung, dass der Entwickler mit einem dunkleren Teint wohl mehr Zeit im Freien verbringe, als der andere. “Ein Fauxpas, den man sich als TV-Moderatorin eigentlich nicht leisten kann – und auch nicht leisten sollte.”, so die Games-Experten von Computerbibel.
Eines lassen sich auch die geduldigsten Menschen und passioniertesten Fans nicht gefallen: Beleidigungen, Spott zum Thema oder aber Sprüche, die an Rassismus angrenzen. Leider trafen bei diesem Deutschen Computerspielpreis 2019 durch Ina Müller genau diese drei Dinge ein – auch wenn sie, so vermutet man, eher humorvoll klingen sollten. Vielleicht gilt es in diesem Fall, das eigene Verständnis von Humor noch einmal zu überdenken.
Generationsproblem?
Auch als Missverständnis zwischen älteren und jüngeren, tiefer in das Thema integrierten Generationen kann die Moderation des Deutschen Computerspielpreises 2019 längst nicht mehr bezeichnet werden. Das wird deutlich, wenn man die Gesamtheit der Moderation genauer unter die Lupe nimmt: Eine eher verachtende Haltung zum Thema Computer- und Konsolenspiele scheint der Fall gewesen zu sein.
Doch nur, weil man sich von Apps & Games nicht allzu begeistert zeigt, technisch weniger versiert ist oder einfach selbst keine Erfahrungen in dieser Hinsicht sammeln konnte, entsteht solch eine Haltung eigentlich nicht – vor allem, wenn man als neutraler Moderator die Aufgabe zu erfüllen hat, das Publikum und die Geehrten zu würdigen.
Darüber hinwegsehen wurde schwierig
Schleicht sich der ein oder andere Tritt ins Fettnäpfchen bei der Moderation mit ein, können Zuschauer meist gut damit umgehen und über gewisse Kommentare hinwegsehen. Dass die Gamingkultur bei Ina Müller allerdings Geduld vom Feinsten aufbringen musste und auch die Preis-Empfänger eine dicke Haut benötigten, sollte so gewiss nicht noch einmal passieren. Schließlich war hierbei nicht nur ein kleiner Fehlerteufel zu ertragen, sondern schlichtweg Respektlosigkeit, die man sich im Alltag auch nicht gefallen lassen würde.
Von Fragen wie „Programmierst du deine Spiele auch aufm Klo?“ bis hin zu Kommentaren darüber, ob die Eltern der Entwickler und Programmierer jemals gedacht hätten, dass ihr Nachwuchs sein Geld einmal mit Spielen verdienen wird, wurde die ganze Bandbreite an schlechtem Humor durchgepowert.
Eines muss man Ina Müller daher lassen: Die Dame hält gewiss an ihrem Leitfaden fest und lässt sich auch dann nicht beirren, wenn die Stimmung vor laufender Kamera ein wenig unangenehm wird. Beim nächsten Mal wäre es also besser, aufzupassen, dass der eigene Humor nicht mit mangelndem Respekt verwechselt werden kann – denn eine gute Moderation schafft es in der Regel, humorvoll zu sein, ohne an Niveau einbüßen zu müssen.
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