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Google: „Nein“ zu Cannabis-Apps bleibt bestehen
Marihuana-Industrie bekommt von Google weiterhin die rote Karte.
INHALTSVERZEICHNIS
Google bleibt bei „Nein“ für Cannabis-Apps
Die Marihuana-Industrie wächst förmlich wie Unkraut. Google bleibt dennoch nach wie vor zu dem „Nein“ für entsprechende Apps im Play Store. Allein im Jahr 2018 stieg der Umsatz der legalen Pot-Industrie laut einem Bericht von Wallstreet-Online auf 12,2 Milliarden US-Dollar weltweit.
Marktbeobachter von Arcview Market Research und BDS Analystics halten nach veröffentlichten Einschätzungen ein Wachstum auf 31,3 Milliarden US-Dollar bis 2022 für realistisch. Das rasante Umsatzwachstum der Branche fällt zusammen mit einer dramatischen Veränderung in der Einstellung in der Öffentlichkeit zu dem Thema Cannabis.
Marihuana-Industrie macht Milliarden-Umsätze
In einer nationalen Umfrage von Gallup aus dem Jahr 1995 konnten sich nur ein Viertel der Befragten mit dem Gedanken an eine weitreichende Legalisierung von Marihuana erfreuen. 23 Jahre später befürworteten bereits 66 Prozent eine Legalisierung.
Sonderlich überraschend ist es daher nicht, dass 33 US-Bundesstaaten mehr oder weniger grünes Licht für medizinisches Marihuana gegeben haben. Zehn der US-amerikanischen Staaten erlauben zudem den Konsum der weichen Droge in der Freizeit. Der Vormarsch von Cannabis in Nordamerika fällt allerdings nicht mit einer Akzeptanz weltweit tätiger US-Unternehmen zusammen.
Marihuana-Apps im Play Store seit Sommer 2019 verboten
Google erklärte im Sommer 2019 klipp und klar, dass man Marihuana-Apps im Play Store verbieten würde. Dazu wurden die Richtlinien für Publisher und Developer entsprechend angepasst: „Wir erlauben keine Apps, die den Verkauf von Marihuana oder Marihuana-Produkten erleichtern, unabhängig von ihrer Legalität“, heißt es in den Vorgaben für Partner.
Untersagt ist demnach unter anderem die Bestellung von Marihuana über eine In-App-Warenkorb-Funktion anzubieten und Anwender einer App bei der Organisation der Lieferung oder Abholung von Cannabis zu unterstützen. Auch THC-Produkte in allen Spielarten sind von den Regelungen betroffen.
Cannabis-Apps generieren millionenfache Downloads
Cannabis-Apps zählen im Play Store von Google durchaus zu den belieben Apps. Die Weedmaps-App, die es den Kunden von medizinischem und Freizeit-Cannabis ermöglicht, Cannabis-Sorten zu bewerten und lokale Apotheken zu finden, bereits mehr als eine Million Mal heruntergeladen, während die in Kalifornien beliebte Eaze Cannabis-Lieferungs-App über 50.000 Mal gewählt wurde.
Beide dieser Webseiten könnten als Plattformen angesehen werden, die den Verkauf von Cannabis-Produkten erleichtern, und sind daher gezwungen, ihre Strategie zu ändern, zumindest in Bezug auf den Google Play Store.
Gesundheits-Offensive in App Stores von Google und Apple
Die Verbannung von Cannabis-Apps aus dem Play Store passt thematisch zu dem Bestreben von Google und Apple ihre App Stores von bestimmten Themen zu befreien. Aktuelle Beispiele sind die neuen Richtlinien für Publisher von Casino- und Glücksspiel-Apps im Software Shop von Apple und der quasi über Nacht erfolgte Rauswurf von Dutzenden Apps zu dem Thema E-Zigaretten ebenfalls im App Store des iPhone-Herstellers.
Erstaunlich ist, dass Google im Internet ganz anders agiert. Renommierte Informationsportale wie Just Bob sind gut in den Suchmaschinen platziert und somit leicht auffindbar. Interessiere Leserinnen und Leser sowie Konsumenten von Cannabis finden also nach wie vor relevante Informationen zu dem Thema. Per App allerdings wohl künftig nicht mehr. Warum Google hier zweierlei Maß ansetzt, ist nicht bekannt.
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