App des Tages
ProSieben Connect im Test
App des Tages ist heute ProSieben Connect. Damit ist unser Titel „App des Tages“ erstmals nicht als Auszeichnung gedacht, sondern soll Schwächen und Fehleinschätzungen in den deutschen Medienhäusern aufzeigen. Arroganz kommt vor dem Fall: ProSieben ist mit Anlauf in die Facebook-Falle gelaufen. Schaut Euch mal die desaströsen Bewertungen der App im App Store an. 1,5 Sterne sind nicht so gut. Dabei hat ProSieben viel Aufwand um die App getrieben, hat nur leider eines vergessen: die Nutzer. Die Verbindung von Fernsehen und App scheint gefährlich zu sein.
RTL legt eine Bruchlandung nach der nächsten hin, wir berichteten, und ARD hat sich mit der Quizduell TV-Show der Lächerlichkeit preisgegeben. Sind Apps noch nicht so weit? Doch, denn Apps sind eigentlich nur kleine Softwareprodukte mit mobiler Internetanbindung. Woran mangelt es also? An den Entscheidern in den Medienhäusern, man kann es nicht anders interpretieren.
ProSieben Connect verfolgt eigentlich eine feine Idee. Mit der App, die unlängst für die Show „Keep your light shining“ ein Update erhalten hat, könnt Ihr Euch mit Freunden und anderen Fans über das TV-Programm austauschen. Real-Time Fragen, Votings und interessante Fakten zum Programm. Das klingt gut und macht Sinn. Couchfunk geht recht ähnlich vor und macht die Sache richtig – mit einer eigenen Community.
Und ProSieben? Nach dem erstmaligen Start kommt der Facebook-Login. Ohne dem geht gar nichts. Unkluge Entscheidung von ProSieben, mit der viele Nutzer vergrault werden, die nicht müde werden, ihrer Empörung im App Store Luft zu verschaffen.
Unsere Meinung
ProSieben Connect ist eigentlich eine gute Sache. Die Grundidee ist interessant, die App auch sonst nicht schlecht produziert. Leider wollte sich ProSieben die Sache zu einfach machen, oder hat sie nicht zu Ende gedacht, und ist mit Anlauf in die Facebook-Falle getrampelt. Schade, ein alternativer Login hätte das Schlimmste abgewendet. So aber reiht sich ProSieben gleich hinter RTL und ARD in die lange Liste der Medienhäuser ein, die mit Apps Nutzer gewinnen wollten. Immerhin eine gute Gesellschaft.