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Legale Glücksspiele im App Store?
Der App Store von Apple bietet Dutzende von Poker Casino and anderen Glücksspiel-Apps. Ist das legal oder doch eher verboten?
INHALTSVERZEICHNIS
Online-Glücksspiele sind in Deutschland per Gesetz verboten. Wie ist es möglich, dass sich trotzdem im App Store von Apple so viele Casino-, Poker- und Zocker-Apps tummeln? Eine gute Frage, der wird in diesem Artikel mal nachgehen wollen. Typische Casinos gibt es in Deutschland schon lange nicht mehr.
Wen es dennoch in den Fingern juckt, muss sich in dubiose Gegenden wie Industriegebiete oder Bahnhofsviertel begeben. Im deutschen Internet herrschen klare Regeln: Gemäß dem am 1. Juli 2012 in Kraft getretenen Glücksspiel-Änderungsstaatsvertrag ist das Betreiben eines Online-Casinos für deutsche Unternehmen generell verboten.
Sind Glücksspiel-Apps im App Store legal?
Betreiber von digitalen Glücksspielen haben allerdings andere Vermarktungskanäle gefunden. Im Internet über eine Webseite unter den Deckmantel einer Firma im Ausland oder direkt auf dem Smartphone per mobiler App. Eine Suchanfrage im App Store des iPhone-Herstellers mit dem Suchbegriff „Poker“ spuckt zum Beispiel weit mehr als 20 Apps aus.
Interessant ist auch deren Bewertung und Position im Store von Apple: Kostenlos angeboten – aber mit einer Fülle von In-App-Angeboten ausgestattet, rangieren viele Zocker-Apps in den Top 100 des App Store. Nutzen Apple und die Anbieter entsprechender Apps also Gesetzeslücken aus?
Dutzende von Poker-Apps im iTunes Store
Irgendwie schon: Laut Glücksspielstaatsvertrag liegt nur dann ein Glücksspiel vor, wenn die Gewinnchancen vom Zufall abhängen und die Gewinne sowie Spieleinsätze in Form von Echogeld ausgezahlt werden. Das ist bei mobilen Apps so nicht der Fall. Gewiss, die In-App-Angebote müssen mit echtem Geld bezahlt werden, aber eventuelle Gewinne werden nicht per Bankkonto des Nutzers ausbezahlt.
Das gilt für Poker-Apps für iPhones und iPads sowohl als auch für nahezu beliebige Anwendungen, die Spielautomaten nachbilden. Eine Übersicht kann unter anderem auf PlatinCasino.com abgerufen werden. Ein Umstand, den zudem viele Anbieter von Glücksspiel-Apps dazu nutzen, ihre Produkte als Unterhaltungs-Apps zu tarnen.
Apps als Trainingslager künftiger Zocker
Sind Poker-Apps und Konsorten somit Trainingslager für interessierte Spieler? Nun, in erster Linie sind sie eine horrende Einnahmequelle, bedenkt man die enormen Verkaufszahlen der In-App-Angebote. Das ist aber nicht verboten.
Zu dem „Training“ hat die Geschäftsführerin von Sucht Hamburg, Christiane Lieb, etwas zu sagen: „Derartige Angebote können grundsätzlich als eine Art Trainingslager“ für zukünftige Glücksspieler angesehen werden. Ein Glücksspiel liegt dann vor, wenn im Rahmen eines Spiel für den Erwerb einer Gewinnchance ein Entgelt verlangt wird (§3 GlüAendStVA).“ Apple ist somit auf der sicheren Seite.
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