App des Tages
Hör-Vielfalt ist die Zukunft des Radios
Viel Futter für die Ohren: Die kostenlose ARD Audiothek für Apple iOS Android.
INHALTSVERZEICHNIS
„Nichts bleibt ungehört, das wäre ja auch unerhört!“, die Erfüllung dieses Sprichwortes wäre eine paradiesische Vorstellung für alle im Hörfunk Tätigen. Und dies käme nicht von ungefähr, denn: Die Gunst der Nutzer pro Radio ist ungebrochen, bei mehr Hörern pro Stunde, als Facebook registrierte Nutzer hat. So lautet das Ergebnis Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V. vom März dieses Jahres.
„Was Sie wollen, wann Sie wollen“ … traumhafte Voraussetzungen für ein erfülltes Leben. Wenn es doch nur möglich wäre. Dass dies für alle Lebensbereiche eine völlig utopische Vorstellung ist, dürfte ohne jeden Zweifel allgemein verständlich sein. Die moderne Technik macht es jedoch möglich, in Teilbereichen diesem Ideal gerecht zu werden.
„Der Anfang des rechten Lebens ist das rechte Hören.“
Der Radiohörer wird diesem Ideal nunmehr ein gutes Stück näher gebracht. Im April 2017 verkündete nämlich die ARD, dass es eine ARD Audiothek geben solle. Die technische Umsetzung ist eine App für Android und iOS, die die Bündelung der Radioprogramme von ARD und Deutschlandradio vornimmt, womit jeder Nutzer sich sein eigenes Programm zusammenstellen kann.
Dem begeisterten Radiolauscher stehen mehr als 60 Hörfunkwellen zur Auswahl. Die ARD-Audiothek-App baut auf der ARD Mediathek auf und bietet ein kuratiertes und personalisierbares Angebot an. Kuratiert bedeutet für den Verbraucher: Er kann einen betreuten, organisierten und verwalteten Radiokonsum genießen. Und zwar nach dem o.g. Motto: „Was Sie wollen, wann Sie wollen.“ Und das sowohl on- als auch offline.
Am 13. Oktober, hat man nun die offene Betaversion in den jeweiligen Stores von Apple und Google eingestellt. Laut ARD hat man da einiges in petto. Vorrang haben weiterhin die Informationssendungen, ergo Nachrichten. Die Bandbreite der Sendungen erstreckt sich nicht bloß thematisch und stilistisch, sondern auch zeitlich. Kurze Formate für zwischendurch bis zu längeren Hintergrundsendungen.
Die offene Beta-Version bietet folgende Funktionen:
• Sendungen der ARD oder des Deutschlandradios nachhören.
• Sendungen abonnieren und per Push benachrichtigt werden.
• Eigene Playlists anlegen.
• In den Themen stöbern: Doku & Reportage, Hörspiel, Comedy, Wissen und viele mehr.
• Mit der Suchfunktion gezielt nach Episoden und Sendungen suchen.
• Episoden mit Freunden und Bekannten teilen.
• Zum Download bereitgestellte Audios offline nutzen.
• Sendungen über externe Geräte abspielen.
ARD-Hörfunkkommissionsvorsitzende Nathalie Wappler Hagen erläutert: “Die neue ARD Audiothek vereint alle wesentlichen Wortinhalte der ARD-Wellen und von Deutschlandradio. Sie bietet mit ihrem kuratierten und personalisierbaren Angebot einen optimalen Zugang zu Vielfalt und Qualität – von Fiktion bis Information, von Kinder-und Familienangeboten bis zum klassischen Hörspiel.”
Somit können sich alle Nutzerinnen und Nutzer mit der ARD Audiothek App dann ganz nach ihren Interessen und Bedürfnissen ihr Programm zusammenstellen. Die Nutzerdaten sind geschützt und werden selbstverständlich nicht weiter gegeben. Die App ist eine Entwicklung des Südwestrundfunks (SWR), des Bayerischen Rundfunks (BR) und Radio Bremen (RB) und baut auf der ARD Mediathek auf.
Mehr Podcast-Sammlung denn Mediathek
Wer die ARD Audiothek nun als allumfassende Mediathek sieht, wie er es aus der Fernsehwelt kennt, sollte sich jedoch darüber im Klaren sein, dass es sich hier eher um eine Podcast-Sammlung handelt. Die wichtigsten Funktionen sind mit dieser App aber abgedeckt. Man kann problemlos eigene Playlisten erstellen, Downloads von neuen Episoden vornehmen und auch das Streamen auf externe Lautsprecher durchführen.
In einigen Punkten wird die Audiothek noch nachlegen müssen. Ein entlang der Interessen eines Hörers generierter Stream von Audio-Beiträgen fehlt vollkommen, ein Nachhören von gesendeten Beiträgen geht gar nicht, die letzten Nachrichten vom z.B. BR sind auch nicht zu finden … wie ein Nutzer kürzlich schrieb. Die App wird zweifelsohne aber noch evoluieren um mehr als ein Podcast-Player zu sein.
„Unser Anspruch ist es, überall dort zu sein, wo die Nutzerinnen und Nutzer sind, in Zukunft sein werden und zu Recht erwarten, dass sie dort auch ihre öffentlich-rechtlichen Angebote finden.“, sagt Nathalie Wappler Hagen, Vorsitzende der ARD Hörfunkkommission und MDR-Programmdirektorin Halle. Deshalb sollen die Angebote der Audiothek auch offline genutzt werden können.
Die App kann kostenlos in den App Stores geladen werden. Sehr angenehm ist ebenfalls, dass die Audiothek werbefrei und ohne zusätzliche Kosten ist. Noch ein technisches Detail: Die Android-Version bietet direkt Chromecast-Unterstützung an. Zum Vergleich mit einem ähnlichen Dienst: FireTV gibt es nur in „United States, United Kingdom, Germany, Austria, and Japan“. Chromecast aber gibt es auf der ganzen Welt.