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The Franz Kafka Videogame ist schwere Kost
The Franz Kafka Videogame hat einen wirklich großen Namen…
INHALTSVERZEICHNIS
„Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet“. So beginnt das Meisterwerk „Der Prozess“ von Frank Kafka, das ebenso beeindruckend wie unvollendet ist. Das The Franz Kafka Videogame wandelt somit auf berühmten Spuren. Ein Test soll herausfinden, ob das Spiel dem großen Namen gerecht wird. Der Versuch beginnt mit dem Download im App Store von Apple.
3,49 Euro werden für die Installation fällig, die iOS 7.0 oder neuer erfordert und mit einer deutschen Lokalisierung angeboten wird. In-App-Angebote oder Werbung gibt es nicht, was gefallen kann. Die Bewertungen im iTunes Store weniger, denn die liegen bei 2,3 von 5 möglichen Sternen liegen. Einigen Spielern gefällt das Spiel außerordentlich gut, anderen ist es zu kurz und viele würden es am liebsten in die Tonne treten. Kafka war halt schon immer schwere Kost.
The Franz Kafka Videogame für Apple iPhone iPad
Das Knobelspiel mit dem großen Namen startet mit dem Landarzt K, der sich unverhofft in Amerika wiederfindet. Immerhin hört die Spielfigur auf den Namen K, viel mehr Parallelen zu dem großen Werk lassen sich im Spielverlauf nämlich kaum finden. Was folgt ist eine recht surreale Sammlung von Minispielen und Rätseln. Dabei macht die Geschichte eigentlich Mut. Der wackere Held wird unter vorgehaltener Waffe gezwungen, nach Amerika zu reisen.
Die unbekannte Person versichert ihm, dass an alles gedacht worden sei. Die Verlobte wäre versorgt, der Hund darf den Reisenden begleiten. Das ist nett. K. würde für einen speziellen Job gebraucht werden. Nun geht es per Zug und Schiff in den Wilden Westen, um dort den Auftraggeber ausfindig zu machen. Kafka hat dabei ab und zu einen kleinen Auftritt. Insekten sind vorhanden und auch ein Torwächter hat einen Auftritt. Und doch, wer schon auf Kafka macht, der muss mehr liefern – und wenn es Insekten in Massen sind.
The Franz Kafka Videogame Walkthrough und Lösung
Die Minispiele entpuppen sich recht schnell als Knobelaufgaben. Einige sind ziemlich fies und könnten Nicht-Kafka-Fans die Lust an dem Spiel schnell vertreiben. Zumindest dann, wenn sie dem Spiel überhaupt bis zur ersten richtigen Aufgabe die Stange gehalten haben. Mal soll ein Monster mit einer Haubitze bearbeitet werden, wozu allerdings eine hundsgemeine Aufgabe gelöst werden muss. Sonst gibt es keine Munition und das Vieh lacht sich schlapp.
Dann soll ein Zug gesteuert werden, aber nur so lange, bis eine Kuh auf den Gleisen auftaucht. Warum die dann mit einem Adler entfernt werden muss, weiß nur der Spieldesigner. Der Spieler bekommt die Rätsel kalt serviert, einleitende Erklärungen und eine Vorgeschichte gibt es nicht. Daher wirkt das Game irgendwann lieblos zusammengeschraubt. Nette Rätsel krude in ein Spiel gegossen, das eigentlich nur durch seinen Namen punkten kann. Am Ende bleibt die Frage, warum der deutsche Publisher Daedalic Entertainment ein solches Spiel überhaupt auf den Markt gebracht hat.
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