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Bild.de Adblocker austricksen
Bild.de sperrt Online-Angebot für Nutzer mit Adblockern und verlangt Geld für ein Abo. Die Sperre kann aber umgangen werden.
INHALTSVERZEICHNIS
Bild.de Adblocker – Der Axel Springer-Verlag greift zu drastischen Mitteln: Nutzer mit Adblockern haben ab sofort keinen Zugriff auf Bild.de. „Mit aktiviertem Adblocker können Sie bild.de nicht mehr besuchen“ lautete am heutigen Morgen die überraschende Begrüßung für die vieler Leser des Online-Mediums, die mit aktivierten Adblocker das Angebot lesen wollten. Die Webseite des klickstärksten deutschen Medienportals fordert seine Nutzer auf, Adblocker für Bild.de zu deaktivieren oder ein Abo abzuschließen, das die angezeigte Werbung um bis zu 90 Prozent reduzieren soll.
Nachrichten um Werbung zu verkaufen
Was brachte Bild.de zu diesem rigorosem Schritt? Warum wurde der nicht im Vorwege angekündigt? Die zweite Frage kann nicht beantwortet werden. Bild.de versteht nach eigener Aussage Nachrichten einzig als Medium zum Verkauf von Werbung. Das haben die Verantwortlichen des Axel Singer-Verlages gerade vor einigen Tagen kundgetan. Mutig. Heute schreibt das Medienhaus: „Ohne Erlöse aus dem Verkauf von Werbeplätzen können wir die Arbeit unserer Journalisten nicht finanzieren.“
Google lehnt Zahlungen rigoros ab
Der heutige Schritt kann jedoch auch anders interpretiert werden: Der Streit mit Google tobt seit Monaten, ein Ende scheint nicht absehbar. Das US-Unternehmen denkt gar nicht daran, für in Suchergebnissen angezeigte Textbausteine Geld zu bezahlen. Verständlich. Der Versuch Axel Spingers, es auf die harte Tour zu machen, ging gründlich in die Hose. Als Google der Zugriff auf neue Artikel technisch verwehrt wurde, brachen die Besucherzahlen dramatisch ein.
Juristische Niederlage gegen Adblocker
Zudem hat der Axel Springer-Verlag im September 2015 vor dem Landgericht Köln eine schmerzhafte, juristischen Niederlage gegen den Anbieter des Werbeblockers Adblock plus erlitten. Nach einigen Verfahren stellten die Richter fest, dass der Adblocker sowie das Geschäftsmodell der Kölner Eyeo GmbH legal sei.
Bildsmart kostet 2,99 Euro im Monat
Axel Springer geht jetzt in die Offensive. Der Nutzer muss sich entweder bei deaktivierter Adblocker die Werbung ansehen, oder aber das neue Abonnement „Bildsmart“ für 2,99 Euro pro Monat kaufen. Als Gegenwert erhält der Nutzer bis zu 90 Prozent weniger Werbung und eine bis zu 50 Prozent schneller Ladezeit des Online-Angebotes.
Adblocker-Blocker einfach umgehen
Technik ist von Menschen gemacht. Dementsprechend kann sie auch von Menschen ausgetrickst werden. Nur weniger Stunden nachdem Bild.de die Maßnahmen ergriffen hatte, kursierten im Internet bereits Lösungen, die Zwangsmaßnahmen zu umgehen. So wurde die Easy-List von Adblock Plus entsprechend modifiziert, damit Kunden Bild.de auch mit dem Adblocker lesen können.
Persönliche Meinung des Herausgebers
Die Haltung von Bild.de ist verständlich. Die Maßnahmen wirken hingegen hilflos. Ein Medienhaus wie der Axel Springer-Verlag hatte das Thema durchaus mit mehr Fingerspitzengefühl handhaben können. In puncto Kommunikation hat das Blatt mit den vier großen Buchstaben, komplett versagt. Erstaunlich, sonst ist Bild.de doch stets für klare, einfache und teilweise auch korrekte Berichterstattungen bekannt.
Update 15. Oktober 2015: Eine Stellungnahme von Adblock Plus-Anbieter Eyeo GmbH kann in diesem Artikel nachgelesen werden.
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