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Spotify: 180 Künstler gegen smarte KI für Playlists
Kritik an neuer Spionage-KI von Spotify. Online-Petition gestartet.
INHALTSVERZEICHNIS
Spotify arbeitet an einer Technologie, anhand der Stimme des Nutzers Rückschlüsse auf dessen Geschlecht, Alter und Gefühlslage ziehen zu können. Mit den derart erfassten Daten wäre der Musikstreaming-Anbieter in der Lage, dem Nutzer eine entsprechend angepasste Playlist zu erstellen und anzubieten.
Ein Patent für eine solche Spracherkennung-KI hat sich das schwedische Unternehmen zu Beginn des Jahres 2021 genehmigen lassen. Die Technik soll sogar in der Lage sein, automatisch erkennen zu können, ob sich mehrere Personen im Raum befinden.
Spotify entwickelt „Spionage“-Technik
Eine interessante Technologie, die CIA und KGB in Zeiten des Kalten Krieges vermutlich in grenzenlose Begeisterung versetzt hätte. Gefühle, die durchaus nicht von allen geteilt werden.
Die Digitalrechtler von Access Now haben sich bereits im April 2021 in einem offenen Brief an Spotify-CEP Daniel Ek gewandt und gefordert, die „Überwachungstechnologie“ umgehend einzustellen. Der Konzern antworte ebenfalls in Form eines offenen Briefes und erklärte, dass die KI bislang in keinem Produkt zum Einsatz kommen würde und dass dies gegenwärtig auch nicht geplant sein.
Access Now übt heftige Kritik an Technik
Was vermutlich gut gemeint war, reichte Access Now nicht aus. Die Digitalrechtler wandten sich mit einem weiteren Brief an Spotify und fuhren deutlich schwere Geschütze auf. Die Organisation hat sich die Unterstützung von 180 Künstlern und Menschenrechtlern gesichert.
Auch wurde die Webseite „Stop Spotify Surveillance“ ins Netz gestellt, die unter anderem eine offene Petition beinhaltet, die weltweit von Nutzern unterzeichnet werden kann. Der neue Anlauf ist damit deutlich massiver und schlägt entsprechende Wellen in den Medien.
Online-Petition gegen Spotify ins Leben gerufen
Access Now schreibt: „Spotify behauptet, dass die Technologie unter anderem den ‚emotionalen Zustand, Geschlecht, Alter oder Akzent‘ erkennen kann, um Musik zu empfehlen. Diese Empfehlungstechnologie ist gefährlich, eine Verletzung der Privatsphäre und anderer Menschenrechte und sollte weder von Spotify noch von einem anderen Unternehmen eingesetzt werden.“
Access Now hält die KI für gefährlich, da sie diskriminierend sei, die Privatsphäre und Datensicherheit verletze, die Ungleichheit in der Musikbranche verschärfe und emotional manipulativ sei. Die Organisation fordert Spotify auf, sich bis zum 18. Mai 2021 zu äußern und sich „öffentlich zu verpflichten, die Empfehlungstechnologie niemals zu verwenden, zu lizenzieren, zu verkaufen oder zu monetarisieren.“
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