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Clubhouse: Video-App in China wegen heikler Themen gesperrt
China sperrte den Dienst, nachdem dort vermehrt politisch heikle Themen diskutiert wurden.
Clubhouse bekommt in China die rote Karte: Die Staatsführung sperrte den Dienst, nachdem dort vermehrt politisch heikle Themen diskutiert wurden. Wie der Internetdienst Great Fire laut einem Bericht von Tagesschau bestätigt, können sich Nutzer in der Volksrepublik nicht mehr mit der Plattform verbinden. Den Betreibern der Audio-App aus den USA war es vorher offenbar für einige Tage gelungen, die Blockade zu umgehen. In den letzten Tagen hatten sich immer mehr Nutzer bei dem Dienst angemeldet, um dort intensiv über in China teilweise zensierte Themen wie die Unterdrückung muslimischer Uiguren, die Demokratiebewegung in Hongkong und Taiwans Unabhängigkeitskonzept zu diskutieren.
Experten hatten daher bereits gewarnt, dass Peking den Zugriff auf die App bald einschränken könnte. Die „Global Times“, herausgegeben vom kommunistischen Parteiorgan „Volkszeitung“ macht kein Heu daraus, dass der Audio-Dienst nicht willkommen ist. „Clubhouse ist kein Zufluchtsort für freie Meinungsäußerung“, titelte das Blatt. In China sind soziale Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram sowie selbst Google und viele ausländische Medien-Webseiten gesperrt. Chinesische Plattformen werden streng zensiert. Clubhouse stand schon seit Oktober nicht mehr im chinesischen Apple-Store zur Verfügung, trotzdem erfreute sich die App zunehmender Beliebtheit.
Nutzer umgingen die in China üblichen Internetsperren und benutzten ausländische Apple-IDs, um die im vergangenen Frühjahr in den USA entwickelte App herunterzuladen. Dort können Nutzer per Audio verschiedene „Räume“ besuchen, in denen Menschen miteinander über verschiedene Themen reden. Beobachter berichten von offenen und emotionalen Diskussionen zwischen Uiguren und Vertretern der Mehrheit der Han-Chinesen mit Hilfe der Plattform. „Ich bin in einem von Taiwanern geführten Raum im Clubhouse, wo 4000 Mandarin-Sprachige – einschließlich Uiguren und Han-Chinesen in China und außerhalb – über alles reden“, twitterte die in Berlin lebende Journalistin Melissa Chan. „Von Überwachung, über Freunde, die gerade Umerziehungslager hinter sich haben, bis hin zu alltägliche Sachen.“
Nach der offenbar am Montagabend Ortszeit verhängten Sperre wurde berichtet, dass auch Prüfcodes für Einladungen auf chinesischen Telefonnummern nicht mehr empfangen werden konnten. Eine Teilnahme in einer Clubhouse-Diskussion erfolgt nur auf Einladung. Diese konnten allerdings auch im chinesischen Internet für bis zu 300 Yuan, umgerechnet 38 Euro, gekauft werden. Beobachter äußerten ihre Sorge, dass sich viele Nutzer in China mit ihrer chinesischen Handynummer registriert haben, die mit der persönlichen Identifikationsnummer verbunden ist. Die chinesische Staatssicherheit könnte damit Teilnehmer an Diskussionen ausfindig machend und verfolgen. Entsprechende Berichte stehen noch allerdings noch aus, womit es sich um Mutmaßungen handelt.
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