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Debatte: Gehört Online-Finanzhandel in die Sparte Glücksspiel?
Anbieter wie eToro, HotForex und XM boomen und profitieren zudem von Corona.
Debatte: Wer vor Kurzem viel Zeit im Internet verbracht hat, hat höchstwahrscheinlich Werbung für Online-Handelsapplikationen und -plattformen gesehen. Unternehmen wie eToro, HotForex und XM haben in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen und bieten Menschen die Möglichkeit, mit Aktien, Währungen, Krypto-Währungen und anderen Optionen zu handeln. Sie alle haben die gleichen Verkaufsargumente – sie machen die Welt des Finanzhandels zugänglicher als je zuvor und schließen dabei die Zwischenhändler aus.
Bei der Vermarktung dieser Apps könnte jedoch bei manchen der Eindruck entstehen, dass diese sich auf Investitionen in den Aktienmarkt konzentrieren. In einem prominenten Werbespot spielt der Schauspieler Alec Baldwin die Hauptrolle und erzählt einem Publikum, dass ihm die enormen Gewinne der Investoren von Apple und Amazon in den letzten Jahren bisher entgangen sind. Die Wahrheit dahinter ist aber, dass die Leute normalerweise nicht mit diesen Apps investieren, sondern handeln – und das ist etwas ganz anderes.
Unterschied zwischen Handel und Investitionen
Dieser Prozess wird Day-Trading genannt. Dabei geht es im Wesentlichen darum, darauf zu wetten, ob ein Finanzprodukt in einem bestimmten Zeitrahmen steigen oder fallen wird. Man könnte also den Euro gegen den Dollar handeln, in der Hoffnung, dass der Euro in einem Zeitraum von 30 Minuten um einen bestimmten Betrag fällt. Der ganze Prozess kann allerdings anspruchsvoller sein als diese Beschreibung, aber im Wesentlichen wettet man auf den Anstieg oder den Fall bestimmter Vermögenswerte.
Wie man es schon an der Beschreibung erkennen kann, gibt es viele Ähnlichkeiten mit dem Glücksspiel. Aber man sollte auf weitere Überschneidungen in den beiden Branchen hinweisen. So wie man zum Beispiel einen Bonus erhält, wenn man sich online bei einem Casino anmeldet, so erhält man auch gewisse Anreize, um sich an Day-Trading-Firmen zu beteiligen. Diese könnten zum Beispiel die anfänglichen Ersteinzahlung erhöhen. Wenn man sich allerdings viele der Anzeigen ansieht, wird man auf viele Haftungsausschlussklauseln stoßen, in denen darauf hingewiesen wird, dass die meisten Menschen mit diesen Apps Geld verlieren. Eine Studie über eToro fand heraus, dass 80% der Menschen Verluste machten, wobei der durchschnittliche Verlust bei etwa 35% lag.
Verantwortungsbewusste Werbung für Apps
In gewisser Weise ist der gesamte Finanzhandel ein Glücksspiel. Wenn man morgen Aktien von Facebook, Adidas oder der Deutschen Telekom kaufen und mehrere Jahre warten würde, dann würde es keine Garantie dafür geben, dass die eigene Investition einen Gewinn abwirft. Weiterhin besteht immer das Risiko, dass man alles verliert. Aber mit dem Day-Trading liegen die Parallelen noch enger beieinander. Kann man wirklich sagen, dass es einen Unterschied gibt zwischen der Platzierung einer Sportwette auf Bayern München zum Sieg über Borussia Dortmund in einem Fußballspiel und dem Handel mit Google-Aktien über ein paar Stunden? Beide Beispiele liefern vielleicht einen gewissen Einblick, aber das Element des Ungewissen kommt dem Glücksspiel gleich.
All das soll jedoch nicht heißen, dass der Handel mit Apps von Natur aus schlecht ist. Wie beim Glücksspiel beherrschen es manche Leute gut und erzielen einen Gewinn. Die Frage der Wahrnehmung ist jedoch wichtig. Diese Apps sind keine Werkzeuge, um Menschen reich zu machen. Die Fakten sagen uns, dass das nicht stimmt. Sie sollten wie Glücksspiel-Apps betrachtet werden, und das bedeutet erneut, dass die Werbung dafür verantwortungsbewusst betrieben werden sollte und sich die Nutzer der Risiken bewusst sein sollten.
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